Digitale Welten haben sich längst von einem Science-fiction-Motiv zu einem Gegenwartsphänomen entwickelt. IoT, Metaverse und KI wie Chat GPT haben aber nicht nur Einfluss auf unsere Kommunikation, sie verändern auch unseren Weltbezug und damit die Art und Weise, wie wir diese Welt sehen und wo wir uns in ihr verorten. Nirgends wird das deutlicher, als in den immersiven virtuellen Welten, in die viele Menschen immer mehr Lebensbereiche auslagern: Einzelhandel, Immobilienwirtschaft, Kunst, Politik, Konferenzen, Flirten, Reisen, Sport, Spiel, Feiern usw. Dabei stehen wir erst am Anfang dieser Entwicklung.
Das Projekt PENvolution/Bleistifthaus fragt nach den Auswirkungen der digitalen Revolution: Wie weit kann die Verlagerung des Lebens in virtuelle Welten noch gehen? Was bedeutet das für unser Selbstverständnis und unser soziales Miteinander? Wie verändert sich unsere Kommunikation? Wie wichtig bleiben weiterhin (oder künftig erneut?) reale, materielle, haptisch erfahrbare, „begreifbare“ Dinge? Wie wichtig also, bleibt bei aller Digitalisierung die reale, analoge Welt?
Diese Fragen werden vom Projekt PENvolution-Bleistifthaus nicht aufgelöst, vielmehr sind alle Interessierten eingeladen, Teil einer virtuell-realen Kunstinstallation zu werden, um die Grenze zwischen den Welten zu überschreiten, im Rahmen der Kunst die Erfahrung zuzulassen, wie real sich das eigene Leben noch in einer virtuellen Umgebung anfühlen kann. Die virtuellen Welten des Bleistifthauses sind jedoch nicht statisch, sie werden von den Teilnehmenden, den Mitschwärmenden auch mitgestaltet, sie verändern sich und jeder kann auch die Auswirkungen seines eigenen Beitrags nachverfolgen, sich ganz der Immersion hingeben oder auch alles eher distanzierter betrachten. Gleichzeitig bleibt die reale Umgebung immer gegenwärtig, als Teil der durch die VR-Brille wahrgenommenen Außenwelt, aber auch durch die Manifestationen der realen Hülle, wie den unverkennbaren Geruch des (Bleistift-) Holzes und des Graphits.ext