Für Ulla war es an diesem Tag der erste Ausflug in die virtuelle Welt und der führte sie gleich hoch hinaus: „Als ich dann plötzlich vor einem (virtuellen) Abgrund stand, wurde mir schwindelig und ich musste die Brille kurz absetzen“. Die Verunsicherung währte allerdings nicht lange und sie stürzte sich wieder ins Abenteuer. „Ein irres Gefühl“, sagte sie, aber vielleicht falle es einem mit etwas mehr Erfahrung dann noch leichter.
Diese Vermutung konnte Tilo bestätigen. Der Sozialarbeiter und gebürtige Lerbacher hatte zumindest einige Erfahrungen mit Videospielen sammeln können und war sofort drin im Geschehen: „Das hat mich total abgeholt, ich konnte das in dem Moment auch gleich akzeptieren, dass dies jetzt eben die Realität für mich ist“. Allerdings, zunächst hatte er auch die Orientierung verloren, musste erst einmal sehen, wo er sich gerade befand. Diese kurze Phase sei aber nicht beunruhigend gewesen, er habe schließlich gewusst, dass er sich in einem geschützten Raum aufhielt.
Miriam, direkte Nachbarin des Bleistifthauses, fand ihren Ausflug ins Virtuelle „total klasse“! Fünf Minuten habe sie gebraucht, bis sie sich akklimatisiert hatte, aber dann war sie begeistert „wie schnell sich alles ändern lässt, wenn man beim Bauen einen Fehler macht“. Allerdings empfand sie das Bauen selbst – in der physischen Realität wie in der virtuellen wurde ja mit Bleistiften gebaut – doch in der gewohnten Wirklichkeit leichter, „wenn man etwas in der Hand hält“. Die haptische Erfahrung lässt sich virtuell noch nicht ersetzen.
Moné war heute auch das erste Mal in virtuellen Welten unterwegs und hatte sich zur Verstärkung Nexus mitgebracht (dabei handelt es sich um ihren Hund und der Blogger muss gestehen, es versäumt zu haben, von Nexus ebenfalls ein Statement einzuholen. Das soll beim nächsten Mal aber nachgereicht werden). Ihren virtuellen Ausflug fand sie interessant, aber auch etwas schwierig, zunächst sei ihr sogar schlecht geworden, aber das habe sich bald gegeben. „Danach habe ich mich auch zurecht gefunden“, sagt sie, „aber man lernt schon schnell, dass man sich an virtuellen Dingen nicht hochziehen kann“.
Die Einschätzung dieser Reise fiel am Ende einhellig positiv aus, auch die Verbindung von virtuellem und physischem Bauen gleichermaßen anhand von Bleistiften wurde gelobt. Einigkeit bestand auch in der Annahme, dass die Ausflüge ins Virtuelle mit zunehmender Erfahrung noch einfacher werden und mehr Handlungsoptionen eröffnen würden. Aber das ist ja im Grunde in der physischen Welt auch nicht viel anders.