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15.Juli 23 Buten un binnen

Uli Matthias • 14. Juli 2023

14.7.23 - Buten un binnen

Ja, die öffentlichen Plätze hinterm Bahnhof. Wer darf noch dazu gehören, wer muss außen vor bleiben? Das Thema bleibt präsent bei panta rhei und das ist gut so.
Kinder gehören dazu, soviel ist klar und wenn es dazu noch eines Beweises bedurft hätte, so wurde er heute manifest. Spätestens wenn es heißt: Wasser marsch!, gibt es kein Halten mehr.
Aber zuvor wurde geschwärmt und geknüpft und auch die erwachsenen Begleitpersonen durften mitmachen. Stefanie, Danila und Visar schufen einen Tropfen.
Auch Madita, Ilian, Emma und Hartmut knüpften engagiert Schläuche um den luftigen Ball, der am Ende weichen musste, wie die Luft, die ihn anfangs bei Form hielt.
Dabei kamen verschiedene Techniken zum Einsatz (und wir sind gespannt, was sich die Schwärmer in den nächsten Wochen noch einfallen lassen werden): bei letzteren die Globus-Technik, bei der die Schläuche wie Längen- und Breitengrade über die Kugel verlegt wurden. Bei ersteren die Schlaufen- oder Tennisballtechnik. Beide Methoden führten zum Ziel. Wir gratulieren! Die langlebigste Konstruktion wird Ende August mit einer kostenlosen Dusche belohnt.

Draußen oder drinnen, buten un binnen. Und oder oder. Nicht immer ist das einfach zu beantworten. Die alten Platznutzer aus der sogenannten Trinkerszene müssen jedenfalls außen vor bleiben. Aber so ganz stimmt das auch nicht, sie belegen meist die Bänke im Laubengang. Das ist ganz am Rande - außen vor, aber irgendwie noch drinnen.

Das trifft auch auf Nuschel zu. Ein ehemaliger Binnenschiffer aus Leer. Deshalb auch der Käptn. Nuschel der Käptn. Aus der Binnenschifffahrt ist er draußen, dafür jetzt im Binnenland drinnen. Hannover allerdings. Für einen passionierten Straßenmusiker kein einfaches Pflaster. Von wegen "City of Music"...

Wer sonstwo keinen Platz hat, kommt eben auf den Platz. Den (verbliebenen) Weißekreuzplatz. Dort können Außenseiter auch noch drinnen sein. Im Iglu zum Beispiel. Und Musik machen, was sie draußen nicht mehr dürfen.


Dann wird auch noch aufgetischt: die Soroptimistinnen Vera und Fanny decken zum Picknick ein. Im zweiten Iglu. Drinnen zwar, aber immer noch draußen, unter freiem Himmel.

Schließlich kommt Klaus auf den Platz. Klaus gehört dazu, jedenfalls zur Schwarmkunst, seit er sein Coming out als Künstler hatte, indem er sich einbrachte bei Ob(D)Acht am Georgsplatz. Vielleicht auch noch bei panta rhei in diesem Sommer.

Alle haben wir Rechte an diesem Platz. Die meisten von uns dürfen sie wahrnehmen. Und dürfen drinnen bleiben. Einige sollen außen vor bleiben. Wir sollten das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Öffentliche Plätze sind Gemeingüter. Das begründet unsere Ansprüche auf ihre Nutzung. Denn Gemeingüter gehören der Allgemeinheit. Uns allen. Dieses Alle verträgt keine Einschränkungen. Entweder oder. Alle oder keiner. Wenn wir uns dieses "alle" nehmen lassen, verlieren am Ende nicht nur Wenige.


von Uli Matthias 20. November 2024
Die unermesslichen Weiten der virtuellen Realität gilt es zu entdecken, vorstoßen wollen wir in ferne Welten, die noch nie zuvor ein Mensch gesehen hat. So könnten wir diesen Blog beginnen, als kleine Hommage an Star Treck zum Beispiel, als Szenario eines Aufbruchs ins Unbekannte, ins Galaktische. Allein, ganz so hoch hinaus wollen wir (vorerst) nicht, wir bleiben bodenständig und hoffen, dass wir so bald keinen neuen Planeten finden müssen, sondern dass der alte es noch eine Weile aushält, auch wenn die Hoffnung einem in diesen Tagen doch recht schwer gemacht wird. Allerdings, völlig falsch wäre ein solcher Anfang auch nicht oder wie Luther später sagen sollte: „Es war wie ein Traum.
von Kerstin Schulz 4. November 2024
Stellen Sie sich vor, wir gehen gemeinsam auf eine Reise – nicht in ferne Länder, sondern durch die Welten der Kommunikation. Unser Ausgangspunkt ist hier, im "Bleistifthaus", und doch bewegen wir uns auch in den virtuellen Raum. Wir erkunden, wie sich unsere Kommunikation und damit auch unser Weltbild über die Jahrhunderte verändert hat – von den Anfängen der Schrift bis zur heutigen virtuellen Realität, sowohl physisch, als auch virtuell. Ziel ist es, die Rolle und Wirkung neuer Kommunikationsformen auf unser Weltbild und unsere Wahrnehmung zu untersuchen: Was geschieht mit unserer Realität, wenn Kommunikation zunehmend in den digitalen Raum verlagert wird? Empfinden wir dies als Gewinn oder Verlust?
von Cordula Paul 28. August 2023
von Uli Matthias 28. August 2023
Am Freitag hieß es Abschied nehmen; panta rhei: stadt im fluss ist Geschichte. Wie ein Strom, der im Augenblick seiner größten Entfaltung - sobald er das Meer erreicht - schon aufhört zu existieren, so endet auch dieses Schwarmkunstprojekt wie alle vorherigen auf seinem Höhepunkt. Alles wandelt sich, nichts bleibt, wie es war. Aber wie ein Fluss, als solcher jenseits seiner Mündung verschwindend, dennoch seine Fracht weiterträgt und ins Allgemeine des Ozeans einspeist, hoffen auch die Schwärmer, darauf wies Lars Adolph in seinem Rückblick auf die vergangenen zwei Monate hin, dass etwas weitergetragen wird, von dem Projekt: Die Freude, die Gespräche, das Miteinander ganz unterschiedlicher Menschen.
von Uli Matthias 19. August 2023
Am Donnerstag war auch die Polizei vor Ort und zwar im Einsatz für die Kunst. Man habe schon früh Interesse gezeigt, sich hier einzubringen, erklärt der uniformierte Schwarmkünstler Gordon von der Polizeiinspektion Welfenplatz, und heute sei es eben soweit. Seine mitschwärmenden Kollegen und Kolleginnen kommen vom gleichen Revier, auch wenn Revier ein veralteter Begriff sei, wie der Blogger aus berufenem Munde erfährt. Es ist ein freiwilliger Einsatz, darauf legen sie Wert. Der Weißekreuzplatz gehöre schließlich zum Gebiet ihrer Inspektion. „Es war uns wichtig, im Stadtteil Präsenz zu zeigen und mit den Leuten hier ins Gespräch zu kommen“, sagt Gordon, „auch mit denen, die uns vielleicht sonst eher skeptisch betrachten“. Deshalb war der Wochentag auch nicht ganz zufällig gewählt, denn der Donnerstag hat sich als Workshop-Termin für die Wohnungslosenhilfe der Diakonie etabliert. Deren Klientel sucht normalerweise nicht unbedingt die Nähe zur Polizei, eine gute Gelegenheit also, um Vorbehalte und Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen, wie auch die Sozialarbeiterin Julia bestätigte. Im Rahmen der Kunst funktionierte die Annäherung auf jeden Fall schon einmal sehr gut und Arthur, der nicht zum ersten Mal dabei ist, lobte den Einsatz der Polizisten und Polizistinnen. Aber auch die „Randgruppe“ vom Weißkreuzplatz, deren Angehörige auf den Bänken am Platzrand gern ihr Feierabendbier trinken, kannte keine Berührungsängste, wie auch die Bilder zeigen.
von Cordula und Ilse Paul 17. August 2023
Stereo-Picknick und mehr....
von Uli Matthias 11. August 2023
Es gibt diese Tage, da erinnert selbst die Schwarmkunst mitunter an einen Betriebsausflug. Ein Drittel des zweiten Monats ist jetzt vollendet und viele der neuen Schwärmer kommen immer wieder, sind schon längst gute Bekannte geworden. Und wenn dann noch alte Schwärmer aus dem letzten Jahr hinzustoßen, gibt es viel zu erzählen, werden Erinnerungen und Erlebtes ausgetauscht oder Pläne vorgestellt.
von Kerstin Schulz 8. August 2023
Die Konkurrenz war denn doch zu stark: Kurz nachdem es am Samstag bei panta rhei hieß: „Wasser marsch!“ öffnete auch der Himmel seine Schleusen: Wasser marsch! Zuvor immerhin konnte Martina die neue „Waschstraße“ noch einweihen, die sie sich gewünscht hatte. Mit sichtlichem Spaß, wie die Bilder zeigen.
von Uli Matthias 2. August 2023
Das Gute an der Schwarmkunst ist ja (neben vielen anderen Vorzügen, die wir bei Gelegenheit hier einflechten werden) die Voraussetzungslosigkeit. Um Schwarmkünstler oder -in zu werden, muss man keine besonderen Fähigkeiten haben, man muss sich auch nicht vorbereiten; Schwärmen kann man gewissermaßen bei Gelegenheit. Eine solche Gelegenheit nutzte Kathrin, eine Künstlerin (Plastiken, Zeichnen und Fotografie) wie die Kerstin, man kennt sich und irgendwann wollte sie einmal vorbeikommen. Aber heute bot sich gerade die Gelegenheit, ganz in der Nähe war sie verabredet und danach schaute sie dann gleich mal herein und griff zum Schlauch. Den Schlauch am Wickel hatte auch Indi (hinten nur mit i). Am Donnerstag erst rettete er den Aufbau des dritten Iglu-Pavillons, indem er half die letzte Skelettstange anzubringen. Bis dahin hatte er den Aufbau nur vom Rande aus beobachtet. Heute nutzte er die Gelegenheit, sich auch als Schwarmkünstler einzubringen, ein Spinnennetz wollte er ums Gestell bauen (er sei Spinne, sagt er und zeigt ein Spinnentattoo), aber Schlauch und Kabelbinder finden wenig Halt auf dem glatten Metall und dann ist da noch sein alter Kumpel aus Nürnberg gekommen.
von Kerstin Schulz 29. Juli 2023
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