Draußen oder drinnen, buten un binnen. Und oder oder. Nicht immer ist das einfach zu beantworten. Die alten Platznutzer aus der sogenannten Trinkerszene müssen jedenfalls außen vor bleiben. Aber so ganz stimmt das auch nicht, sie belegen meist die Bänke im Laubengang. Das ist ganz am Rande - außen vor, aber irgendwie noch drinnen.
Das trifft auch auf Nuschel zu. Ein ehemaliger Binnenschiffer aus Leer. Deshalb auch der Käptn. Nuschel der Käptn. Aus der Binnenschifffahrt ist er draußen, dafür jetzt im Binnenland drinnen. Hannover allerdings. Für einen passionierten Straßenmusiker kein einfaches Pflaster. Von wegen "City of Music"...
Wer sonstwo keinen Platz hat, kommt eben auf den Platz. Den (verbliebenen) Weißekreuzplatz. Dort können Außenseiter auch noch drinnen sein. Im Iglu zum Beispiel. Und Musik machen, was sie draußen nicht mehr dürfen.
Dann wird auch noch aufgetischt: die Soroptimistinnen Vera und Fanny decken zum Picknick ein. Im zweiten Iglu. Drinnen zwar, aber immer noch draußen, unter freiem Himmel.
Schließlich kommt Klaus auf den Platz. Klaus gehört dazu, jedenfalls zur Schwarmkunst, seit er sein Coming out als Künstler hatte, indem er sich einbrachte bei Ob(D)Acht am Georgsplatz. Vielleicht auch noch bei panta rhei in diesem Sommer.
Alle haben wir Rechte an diesem Platz. Die meisten von uns dürfen sie wahrnehmen. Und dürfen drinnen bleiben. Einige sollen außen vor bleiben. Wir sollten das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Öffentliche Plätze sind Gemeingüter. Das begründet unsere Ansprüche auf ihre Nutzung. Denn Gemeingüter gehören der Allgemeinheit. Uns allen. Dieses Alle verträgt keine Einschränkungen. Entweder oder. Alle oder keiner. Wenn wir uns dieses "alle" nehmen lassen, verlieren am Ende nicht nur Wenige.