Jürgen, Schwarmkunst-Vereinsvorsitzender und einziger Nicht-Lerbacher unter denN
Teilnehmern, schlug hier gleich den Bogen zur Virtuellen Realität. Der virtuelle Raum des
Bleistifthauses sei nämlich beides, begrenzt und unendlich zugleich. Nicht zum ersten Mal
habe er eine VR-Brille vor den Augen gehabt, die Bewegungen seien für ihn jedoch neue
gewesen. Während man im Metaverse unendlich beschleunigen könne, werde man im
Bleistifthaus immer etwas ausgebremst; diese Grenzen seien aber gut, da sie es
ermöglichten, in einen Flow zu kommen, gleichzeitig könne man jedoch unbegrenzt im 3-
dimensionalen Raum bauen.
So ein Flow verlangt nicht nur Grenzen, sondern auch etwas Übung. Doch wenn man sich
erst einmal an die Bedienung des Controllers gewöhnt hat und sich ganz auf die Erfahrung
eines virtuellen Raumgefühls einlassen kann, kommt der Spaß in den meisten Fällen wieN
von selbst. So berichtet es auch Indra, die sich nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der
Bedienung der neuen Technik schnell in die VR eingefunden hat. „Ich habe das mit ganz
viel Bewegung geschafft, das war richtig klasse, so im Virtuellen zu tanzen und die Bleistifte
wild in den Raum zu schießen“.
Ulrich Matthias Blog PENvolution Realität+.odt
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Aber auch das manuelle Bauen mit den Bleistiften habe ihr sehr gut gefallen, eine sehr
meditative Beschäftigung sei das gewesen. Außerdem habe sie eine besondere Erinnerung
an Faber-Castell, da sie ebenso wie diese Firma für eine Documentary des Filmemacherse
Michael Moore von 2015 interviewt worden sei. In „Where to Invade Next“ schildert Moore
seinen amerikanischen Landsleuten Best practice Beispiele aus Europa, wie die
Berücksichtigung der Work-Life-Balance in einem Unternehmen (Faber-Castell) oderu
wundersame Einrichtungen wie Mutter-Kind-Kuren (Indra). Sie ist jedenfalls voll des Lobes
für das Bleistifthaus, in seiner physisch-realen wie auch der virtuellen Daseinsform. Unde
wer weiß, vielleicht kommt eines Tages ja auch Michael Moore mal in Lerbach vorbei; so
etwas wie das Bleistifthaus haben sie in den USA gewiss ebenfalls nicht.
In einer guten Nachbarschaft bleibt wenig verborgen und so war das Bleistifthaus schon
während seiner Entstehungszeit häufiger Gesprächsthema, wie Andrea erzählte. Eine
Künstlerin, hier im Ort! Da sei sie natürlich mächtig gespannt gewesen, was da in dem HausNe
wohl vor sich geht. „Ich war dann gleich überw.ltigt von den neuen Eindrücken“, gestandue
sie. Im Hinblick auf die VR sei sie zunächst skeptisch gewesen, aber gemeinsam im Team
habe sie die Scheu überwunden und sei immer mutiger geworden. „Das war eine toller
Erfahrung“, sagt sie, „das würde ich gern noch einmal wiederholen“.
Christina, direkte Nachbarin des Bleistifthauses, hat sich in der Virtuellen Realität nicht so
wohlgefühlt, ihr sei auch leicht schwindelig geworden, sagte sie. „Ich fand es aber totalN
spannend, die anderen dabei zu beobachten, wie sie im Virtuellen bauen“. Ihr selbst
jedenfalls mache das Bauen mit den (physisch) echten Bleistiften viel mehr Spaß.
Insgesamt sei das aber auf jeden Fall eine tolle Sache und sie sei schon gespannt, wie es
wohl weitergeht.
Robert, seines Zeichens Sohn (von Indra), fühlte sich mehr „mitgeschleppt“, wie er sagte.
Bleistifte zu sägen und zu bohren habe ihn nicht so fasziniert, aber als er dann zum ersten
Mal die VR-Brille aufsitzen hatte, fing die Sache an, Spaß zu machen. „Total cool die
Technik“, sagte er und auch überhaupt die Idee mit den Bleistiften, die habe doch etwas.
Robert, seines Zeichens Sohn (von Indra), fühlte sich mehr „mitgeschleppt“, wie er sagte.
Bleistifte zu sägen und zu bohren habe ihn nicht so fasziniert, aber als er dann zum ersten
Mal die VR-Brille aufsitzen hatte, fing die Sache an, Spaß zu machen. „Total cool die
Technik“, sagte er und auch überhaupt die Idee mit den Bleistiften, die habe doch etwas.
Auch Thomas und Frauke hatten heute ihr erstes Mal in der Virtuellen Realität. Während
Thomas sich gleich „angefixt“ zeigte, fand Frauke ihren virtuellen Ausflug eher schwierig
und fühlte sich bei den Bleistiften wohler, die sie anfassen konnte. Auf jeden Fall habe es
Spaß gemacht, versichert Thomas unwidersprochen, eine nette Truppe seien sie auch
gewesen.
So endete also dieses Wochenende mit dem nachbarschaftlichen Ausflug in die
begrenzten, aber doch unendlichen Weiten der Virtuellen Realität. Eine Erfahrung, die die
meisten gern wiederholen möchten.